Wertvoll
Als wertvoll bezeichnen wir oft etwas, das begrenzt verfügbar ist, etwas das wichtig ist. Für mich ist Salz ein spezielles Beispiel für den Begriff wertvoll. Früher nannte man Salz das weisse Gold. Es war kostbar, selten und wichtig. Auch heute ist Salz noch wichtig, es ist jedoch günstig, für 95 Rappen erhält man ein Kilogramm Kochsalz. Wir brauchen es täglich, machen uns aber kaum Gedanken zur Gewinnung und zum «Wert». Salz ist eine Selbstverständlichkeit.
Als wertvoll im materiellen Sinn würden wir Gold und Edelsteine bezeichnen. Wir bewahren sie in Tresoren auf, stellen daraus Schmuckstücke und kostbare Verzierungen her.
Wie wertvoll und kostbar Gesundheit ist, hat uns Corona vor Augen geführt. Nicht käuflich und sehr wertvoll sind Freundschaften. Auch Zeit und Natur reihe ich hier ein. Wobei wir uns die Natur etwas kosten lassen können. Und wie wertvoll Zeit ist, spüre ich ganz besonders, wenn ich in meiner Agenda einen freien Termin suche.
Was wir als wertvoll erachten hängt nicht unbedingt mit dem materiellen Wert zusammen. Ein Souvenir, ein Erinnerungsstück an einen lieben Menschen kann uns so ans Herz wachsen, dass es unersetzlich und wertvoll ist. Eine Frau berichtet mir davon, wie ihre Eltern im Krieg, auf der Flucht, bei all dem Wenigen, das sie mitnehmen konnten, eine Krippe mitgetragen haben. Diese Weihnachtskrippe hat die Tochter heute noch. Es ist kein Prunkstück, kein wertvolles Kunstwerk, jedoch ungemein wertvoll in ihren Augen, in ihrem Herzen. Wir mögen «nur» eine Weihnachtsdarstellung sehen, für sie ist es Geschichte und Erinnerung.
In den Augen Gottes sind wir alle wertvoll und unbezahlbar.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie das immer wieder spüren dürfen.