Wir haben es in der Hand

Der Künstler Emeka Udemba, der das diesjährige Hungertuch entworfen hat, kreierte mit seinem Kunstwerk, das aus hunderten Zeitungsschnipseln zusammengesetzt ist, ein besonderes Bild. Auf den ersten Blick wirkt es unruhig und unfertig und besonders die Weltkugel erscheint brüchig und so, als würde sie bald in ihre Einzelteile zerfallen. Die grünen und blauen Schnipsel schaffen es nicht, die schwarzen Furchen und roten Fetzen zu überdecken, die die Zerstörung unserer Erde symbolisieren. Und doch gelingt es den Händen irgendwie, die Weltkugel trotz ihrer Zerbrechlichkeit sanft zu halten und sie nicht fallen zu lassen.

Die Zerrissenheit, die auf dem Hungertuch symbolisch abgebildet ist, erleben viele Menschen tagtäglich hautnah: einerseits beherrschen Krieg, Umweltverschmutzung, Hungersnöte, Gewalt und Terror unsere Welt. Vielem, was un-heil ist, sind wir Menschen schlicht und ergreifend ausgeliefert. Andererseits erleben wir auch gelingende Friedensarbeit, innovativen Umweltschutz, ein solidarisches Miteinander und das Gefühl, selbst etwas Gutes bewirken zu können.

Diese Zerrissenheit zwischen Ausgeliefertsein und Anpacken auszuhalten, ist eine Herausforderung, die jeden Menschen mehr oder weniger betrifft. Das folgende bekannte Gebet, kann diese mit guten Worten begleiten:

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.