Wirkung

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«Die Psychologie der Anziehungskraft. So werden Sie unwiderstehlich» oder lieber «How to be interesing» oder doch «Nur wer sichtbar ist, findet auch statt»?! Ratgeber, die dazu verhelfen sollen, die eigene Attraktivität zu steigern und sich interessanter zu machen, gibt es viele. Sie kreisen rund um das Grundbedürfnis, das wir alle in uns tragen, nämlich das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung. Es ist wohl tief in der menschlichen Natur verwurzelt, zu einer Gemeinschaft dazuzugehören zu wollen. Logisch, waren unsere Vorfahren doch verloren, wenn sie auf sich alleine gestellt waren. In unseren Gehirnen hat das Spuren hinterlassen. Werden wir von anderen Menschen gesehen, sozial anerkannt oder bekommen wir gar ein Lob, dann schütten unsere Nervenzellen Botenstoffe aus, die unsere Lebensfreude steigern, z.B. Dopamin und Oxytocin. Das motiviert und fühlt sich gut an.

Daher ist es nicht verwerflich, sich zu fragen, wie man auf andere wirkt. Einen spannenden Gedanken formulierte der Literaturnobelpreisträger Elias Canetti: «Wie gerne würde ich mir als Fremder einmal zuhören, ohne mich zu erkennen, und später erfahren, dass ich es war.» Wie wäre es wohl, mich selbst zu treffen? Fände ich mich sympathisch, mein Auftreten angemessen? Könnte ich ehrliches Interesse spüren und einfühlsame Worte hören? Fühlte ich mich wertgeschätzt? Ich würde mir wünschen, alle Fragen mit einem «Ja» beantworten zu können und das getan zu haben, wozu Paulus im Brief an die Philipper die frühen Christinnen und Christen aufruft. Er schreibt: «Lasst alle Menschen sehen, wie herzlich und freundlich ihr seid.» (Phil 4,5a)