Worum es geht
Zwei Männer sprachen miteinander.
Na, wie ist es?
Ziemlich schief.
Wieviel haben sie noch?
Wenn es gut geht: viertausend.
Wieviel können sie mir geben?
Höchstens achthundert.
Die gehen drauf.
Also tausend.
Danke.
Die beiden Männer gingen auseinander.
Sie sprachen von Menschen.
Es waren Generale.
Es war Krieg.
Zwei Männer sprachen meinander.
Freiwilliger?
‘türlich.
Wie alt?
Achtzehn. Und du?
Ich auch.
Die beiden Männer gingen auseinander.
Es waren zwei Soldaten.
Da fiel der eine um. Er war tot.
Es war Krieg.
Dieses Fragment stammt von dem deutschen Nachkriegsautor Wolfgang Borchert. Er starb 1947 mit 26 Jahren an den Folgen des Krieges. Seine wenigen Texte sind ein einziger Protest gegen den Krieg und seine verheerenden Folgen.
Lernt die Menschheit daraus? Einzelne Menschen lernen daraus. Regierungen in manchen Fällen. Die Menschheit leider nicht. Herr Putin leider nicht. Alles deutet darauf hin, dass es wieder einen Krieg geben wird, in Europa. Es geht um Menschen.
Textzitat aus: Wolfgang Borchert, Lesebuchgeschichten, in: Draussen vor der Tür und ausgewählte Erzählungen, 1979. Foto: Wolfgang Borchert als Soldat, 1943/45. Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky.