Zeit zum Staunen

Ich sehe Bäume grün, rote Rosen auch,
ich sehe sie blühen für mich und dich
und ich denke mir: was für eine wundervolle Welt.

Ich sehe die Himmel blau und die Wolken weiss,
den hellen, gesegneten Tag, die dunkle, heilige Nacht
und ich denke mir: was für eine wundervolle Welt.

Die Farben des Regenbogens, so schön am Himmel,
sind auch auf den Gesichtern der vorbeigehenden Leute.
Ich sehe Freunde die Hände schütteln und sagen: «Wie geht es dir?»
In Wirklichkeit sagen sie: «Ich liebe dich.»

Ich höre Babys weinen; ich sehe sie aufwachsen.
Sie werden viel mehr lernen, als ich je wissen werde.
Und ich denke mir: was für eine wundervolle Welt.
Ja, ich denke mir: was für eine wundervolle Welt!

Quelle: Wikimedia Commons

Das Lied «What a Wonderful World» hat Louis Armstrong zum ersten Mal im Jahr 1967 gesungen, und es berührt mich jedes Mal, wenn ich es höre. Das liegt wohl an dem liebevollen und staunenden Blick auf die Menschen und die Dinge. Wer so schaut, für den oder die erscheint nichts als selbstverständlich. Alles hat seinen ganz eigenen Zauber und alles ist Grund zur Dankbarkeit aus dem Herzen. Hier bekomme ich eine Ahnung von der Bedeutung des Jesuswortes: «Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen.» (Mt 18,3) Der Sommer schenkt uns vielleicht mehr als sonst Zeit und Gelegenheit für diesen kindlich staunenden Blick.