Zugehörigkeit
Sich selbst genügen: so schöpfst du dein Glück aus dir selbst.
Alleine glücklich: So kannst du es lernen.
Alleinsein kann glücklich machen.
Solche und ähnliche Titel findet man immer wieder in Zeitschriften, Ratgebern oder auch online. Mit schönen Worten versucht die Autorenschaft es den Leserinnen und Lesern schmackhaft zu machen, das Glück in sich selbst zu suchen und zu finden. Per se kein schlechter Ansatz wie ich finde, denn sich zu überlegen, was einen unabhängig von anderen glücklich macht, schadet nicht.
Und dennoch regt sich immer ein klein wenig Widerstand in mir, wenn ich auf diese Art Gedanken treffe. Ich bin davon überzeugt, dass wir Menschen nicht nur für uns selbst, sondern auf ein «Du» hin gemacht sind. Dass wir in unserem Leben ein oder mehrere Gegenüber brauchen und es ein Geschenk ist, wenn wir andere Menschen an unserer Seite wissen.
Es ist letztlich ein menschliches Grundbedürfnis zu anderen dazuzugehören und eine Familie oder einen Freundeskreis zu haben, in dem man Rückhalt und Bestätigung findet und die Person sein kann, die man ist.
Auch im Evangelium wird dieses Thema angesprochen. Jesus sagte einmal: «Wer Gottes Willen tut, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter!» (Mk 3,35) Damit schenkte er vielen Menschen ein tiefes Zugehörigkeitsgefühl, das über verwandtschaftlich oder freundschaftlich begründetes weit hinausgeht. Wer auf Gott vertraut und nach seinem Willen fragt, gehört zu ihm. Und so bin ich überzeugt: Zugehörigkeit kann glücklich machen.