«Zum heitere Ernst»
Am vergangenen Samstag waren Seelsorgende und freiwillige Mitarbeitende der Bahnhofkirche auf einer Exkursion in das neue Fachspital «Sunne-Egge» für Sozialmedizin und Abhängigkeitserkrankungen des Sozialwerks Pfarrer-Sieber neben der reformierten Kirche Zürich Glaubten. Der Kommunikationsbeauftragte Walter von Arburg führte uns durch das Haus und erzählte uns von den Erfolgen und Herausforderungen des Engagements für kranke Menschen am Rande der Gesellschaft.
So ein grosses Projekt konnte nur zustande kommen, weil im Sozialwerk der Geist seines Gründers, des Obdachlosenpfarrers Ernst Sieber, weiterwirkt. Wo er Menschen in existenzieller Not sah, bot er schnell und unkompliziert Hilfe an im Vertrauen darauf, dass die Ressourcen zur Umsetzung durch Gottes und der Mitmenschen Hilfe schon kommen werden.
Während der Exkursion kamen wir am Spitalrestaurant «Zum heitere Ernst» vorbei und durften dort zum Abschluss auch einen Kaffee geniessen. Der eigenartige Name des Restaurants verweist auf eine Aussage des Obdachlosenpfarrers, der am Ende seines Lebens sein Werk übergeben haben soll mit den Worten: «Kämpft weiter, ich hab’s heiter.»
Zugleich enthält der Name des Restaurants eine bedenkenswerte Botschaft: Wer sich in einer prekären und ernsten Lage befindet, braucht erste materielle Hilfe, um die Not zu wenden. Genauso braucht es dann Zuwendung, ein aufmunterndes Wort, menschliche Wärme, Humor und Lichtblicke, welche die Hoffnung und den Lebenswillen stärken. Es ist schön zu sehen, wie im neuen «Sunne-Egge» bei allem Ernst der individuellen Schicksale das Aufheiternde im mitmenschlichen Miteinander viel Raum erhält.