Zuversicht

Eines der schönsten deutschen Worte lautet meiner Meinung nach «Zuversicht». Besonders spannend finde ich, dass es im 10. Jahrhundert noch so viel wie «ehrfurchtsvolles Aufschauen» (zuofirsiht) bedeutete und fest verknüpft mit dem Glauben an Gottes Führung und Allmacht war. Im aktuellen Wörterbuch wird dieser Begriff folgendermassen definiert: festes Vertrauen auf eine positive Entwicklung in der Zukunft, auf die Erfüllung bestimmter Wünsche und Hoffnungen.

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Wenn wir nun an der Schwelle zu einem neuen Jahr stehen, dann mag ein Blick zurück nicht gerade hoffnungsvoll stimmen. Das Jahr 2022 war geprägt von Kriegen, Umweltkatastrophen, Inflation und, wie ich finde, von einer allgemeinen Verunsicherung.

Vielleicht tut gerade in diese Situation eine ordentliche Portion «Zuversicht» in seiner ganzen Bedeutungsvielfalt gut.

Ja, ich möchte darauf hoffen, dass wir Menschen es gemeinsam schaffen, in Frieden zusammenzuleben und dass es uns gelingt, die Natur und Umwelt zu schützen. Ich möchte glauben, dass wir solidarisch sein können und dass alle Menschen genug zum Leben haben. Ich bin davon überzeugt, dass Gott seine Schöpfung gut gedacht hat und uns die Kraft gibt, selbst Hoffnung und Zuversicht weiterzugeben.

Im Hebräerbrief können wir lesen: «Werft nun eure Zuversicht nicht weg! Es wird sich erfüllen, worauf ihr hofft.» (Hebräer 10, 35) Vielleicht nehmen wir diese Zusage mit hinein ins neue Jahr 2023.