ABC – K wie Kunterbunt
Ich gehöre zu der Generation, die bei Kunterbunt an die Villa Kunterbunt von Pippi Lang-strumpf denkt. Die selbstbewusste, unangepasste, über die Massen kräftige, extrem kreative und aus der Norm fallende Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf hat viele Kinderherzen erobert.
Ich glaube, ich habe alle Filme gesehen. Bilder, wie Pippi die Wände hoch geht, wie sie beim Backen die Küche ins Chaos stürzt, bleiben mir unvergesslich.
Das Haus selber, die Villa, so muss ich feststellen, ist gar nicht so vielfarbig, wie es der Name vermuten lässt. Vielleicht beschreibt Kunterbunt mehr die Vielfältigkeit des Geschehens, das in und um die Villa stattfindet. Phantasievoll, ungewohnt ist das Verhalten von Pippi, welches zugleich fasziniert und ängstigt. Im Film wird das gut gezeichnet von Tommy und Annika.
Sicher haben Sie es erwartet: Meine Verbindung von Glaube und Religion mit Kunterbunt?
Ich gehe die Wände hoch, wenn ich sehe, was in der katholischen Kirche geschieht. Ich staune, wie sich die Institution verhält bei dem einfachen Thema der Frauenfrage. Aber es gibt sie, die phantasievollen, die selbstbewussten und Grenzen auslotenden Kämpferinnen. Gott sei Dank!
Das Haus, die Institution Kirche muss ja nicht ganz so bunt aussehen, aber wichtig wäre mir, dass im Haus selbstbewusste, mutige, phantasievolle Bewohnerinnen und Bewohner leben und sich genseitig bereichern. So kann Angst überwunden werden und die Faszination kann ausstrahlen, kann Kreise ziehen.
Villa Kunterbunt ist ein Haus, und unter diesem Dach haben viele Farben Platz. Ein wundervolles Bild für die christliche Kirche.