Herzschlag

Es ist Besuchstag in der Sekundarschule und nur wenige Eltern sitzen hinten im Klassenzimmer um der Stunde über den Aufbau und die Funktionsweise des Herzens zu folgen. Der Lehrer führt ins Thema ein und er hat eine Art, die sofort Aufmerksamkeit gewinnt – die der Kinder und auch die der Eltern.

In verständlichen Sätzen zeigt er an Bildern und Modellen die Herzkammern und wie sie zusammenarbeiten: Sauerstoffarmes Blut strömt aus dem Körper in den rechten Vorhof, wird durch das Zusammenziehen dieses Vorhofs in die rechte Herzkammer gepumpt. Von dort geht es in die Lunge, wo es mit Sauerstoff anreichert wird, dann geht es in den linken Vorhof, wird von dort in den rechten Vorhof gepumpt und der schickt das sauerstoffreiche Blut auf die Reise ins Gehirn und durch unseren Körper. Von dort gelangt es wieder in den linken Vorhof. Die Reise beginnt von Neuem. Ein rotes Blutkörperchen fließt mit großer Geschwindigkeit durch den Körper: 60 Sekunden braucht es und passiert das Herz dabei zweimal. Ventile und Klappen sind im Einsatz um den Blutfluss zu steuern.

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Ab und zu zeichnen die Schülerinnen und Schüler etwas oder Schreiben von der Tafel ab ins Heft. Damit uns «begreifbar» wird, wie das mit dem Herzen geht, hat sich der Lehrer für den Abschluss der Stunde etwas ausgedacht: Auf einem Tisch liegen rote Pumpen und durchsichtige Schläuche. Die Jugendlichen können ausprobieren, wie sie je zwei Pumpen mit Schläuchen verbinden müssen, bis sie wie ein Vorhof und eine Herzkammer zusammenarbeiten. Wasser wird gepumpt und weitergeleitet. Es macht Spass. Alle im Raum werden dann angehalten eine Hand auf den Brustkorb zu legen, um ihren eigenen Herzschlag zu fühlen. Die Verbindung von der Wissenschaft zu ihrem Körper, zur Selbstwahrnehmung ist hergestellt.

Am Ende der Stunde steht der Lehrer kurz mit uns Eltern zusammen. Wir stellen ihm noch Fragen zum Herzen. Nachdem er die letzte Frage beantwortet hat, sagt er: «Ein Wunderwerk, nicht wahr?» Wir verabschieden uns nach dieser Stunde vom Lehrer. Vor dem Schulhaus sagt ein Vater: «Ein wunderbarer Lehrer, nicht wahr?»