Ankommen

Vergangene Woche hatte ich Urlaub und war zu Fuss in Süditalien unterwegs. Die Unterkünfte hatte ich vorher reserviert. Ich musste also täglich mein Etappenziel erreichen, um nachts ein Dach über dem Kopf zu haben, und ich wusste auch vom ersten Tag an, wo meine Reise enden sollte. Mit der gemächlichen Art der Fortbewegung nahm ich den Weg trotzdem intensiv wahr. Von den höchsten Erhebungen Apuliens kam ich mit jedem Tag in Gegenden, die tiefer lagen, und sah, wie sich die Vegetation änderte. Immer wieder entdeckte ich mir unbekannte Pflanzen am Wegrand. Ich fand es anregend, mich mit Menschen zu unterhalten, die mir auf dem Weg begegneten.

«Der Weg ist das Ziel.» Wer das sagt, möchte sich auf keinen Fall durch ein Ziel unter Druck setzen. Der Moment des Erlebens ist mit dieser Einstellung wichtiger als das Erreichen eines Zielortes.
Für mich jedoch trifft das nicht zu. Ich merkte, dass ich mein Ziel nicht zugunsten des Wegerlebnisses aufgeben möchte. Es gibt mir Antrieb und Sinn für mein Unterwegssein.

Nicht dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollkommen wäre! Ich jage ihm aber nach, und vielleicht ergreife ich es, da auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.  

Philipper 3, 12