Bewege dich!
Moderne Mobilgeräte beinhalten in ihrem kleinen Gehäuse inzwischen eine unüberschaubare Vielzahl an Funktionen. Neulich hat mir eine geschätzte Person eine Begebenheit dazu berichtet, die mich zum Schmunzeln und Nachdenken brachte. Gerne gebe ich ihre Geschichte hier wieder:
Meine Bekannte schätzt den Schrittzähler in ihrem Handy, der ihr hilft festzustellen, ob sie sich täglich genug bewegt. Und ihre Schwester hat an ihrem Handgelenk eine Smartwatch mit ähnlichen Gesundheitsfunktionen.
Eines Sonntags gehen beide Frauen gemeinsam in den Gottesdienst. Dieses Mal erscheint ihnen die Predigt besonders schwer, langatmig und schier endlos. Plötzlich meldet sich die Smartwatch der Schwester mit einem Ton, und als sie auf das Gerät schaut, liest sie: «Steh auf und bewege Dich!»
Meine Bekannte fand in dieser Situation die Nachricht irgendwie passend, nicht nur persönlich für die Trägerin der Smartwatch, sondern auch als Botschaft an die gesamte Kirche. Mit diesem Gedanken endet ihre Erzählung.
Menschen sind stammesgeschichtlich gesehen Bewegungswesen, die moderne westliche Kultur fordert das Stillsitzen allerdings schon ab jungen Jahren in der Schule, der Kirche, im Beruf. Viele Zivilisationskrankheiten lassen sich darauf zurückführen. Mehr Bewegung täte auch den Kirchen gut, etwa im Religionsunterricht und in den Gottesdiensten, und ebenso im Denken und Organisieren. Leben ist Bewegung und Jesus will Leben in Fülle für alle. Begründete Veränderung ist also legitim, zum Beispiel das ehrliche und mutige Aufarbeiten von Fehlern, und das Öffnen der Zugänge zu den Funktionen der Glaubensgemeinschaft für alle, die sich dazu berufen fühlen.