Gähnen ist ansteckend

Das Frühjahr ist da – und mit ihm auch die Frühjahrsmüdigkeit. Ich weiss nicht, wie es Ihnen geht, aber viele Menschen klagen in dieser Zeit über besondere Mattigkeit und ein grosses Schlafbedürfnis. Nicht selten sieht man auch schon tagsüber den einen oder anderen Menschen gähnen. Wozu genau das Gähnen dient, ist nicht abschliessend erforscht. Aber, dass es ansteckend ist, wissen wir inzwischen ziemlich gut. Das betrifft vor allem diejenigen, die sehr einfühlsam und empathisch sind. Sie können manchmal gar nicht anders, als «mitzugähnen».

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Wussten Sie, dass es schon sehr lange üblich ist, die Hand beim Gähnen vor den Mund zu nehmen? Im Mittelalter fürchteten sich die Menschen nämlich davor, dass böse Geister in sie eindringen, wenn sie ihren Mund weit aufreissen oder – noch schlimmer -, dass die Seele entweicht und das Weite sucht. Von solchen Gedanken sind wir inzwischen zum Glück weit abgerückt und die Hand vorm Mund ist nur noch eine Höflichkeitsgeste.

Warum das Gähnen so ansteckend ist, wissen wir nicht genau. Nichtsdestotrotz finde es schön zu sehen, dass wir Menschen auf sichtbare und unsichtbare Weise, bewusst und unterbewusst miteinander verbunden sind. Und das nicht nur mit Personen, die wir kennen und gernhaben, sondern auch mit völlig Fremden. Ganz gleich welcher Religion wir angehören, woher wir stammen, oder wie reich wir sind.