Gedanken beim Brot backen

Manchmal backe ich selbst Brot. Ich mache das nicht oft, so ist es etwas Besonderes. Das Mehl in die Schüssel sieben, sehen, wie es sacht wie Schnee fällt, einen Löffel Salz zugeben und einrühren, dazu das warme Wasser, die Hefe und dann kneten und kneten.

Ich knete immer mit meinen Händen, nie mit der Maschine. Ich muss den Teig spüren und riechen. Ich knete und knete, beide Hände fest hinein in den Teig, walken, drehen, kneten, minutenlang, bis sich etwas tut im Teig.

Etwas ändert sich. Die Hefe wird aktiv. Der Teig kommt mir entgegen, wenn ich ihn knete. Er ist nicht mehr weich, er federt, er beginnt zu duften. Nun weiß ich, dass ich mit dem Kneten fertig bin.

Bild von Skyler Ewing auf Pexels

Eine glatte Kugel formen und den Teig in eine Schüssel geben, sorgsam abdecken, so dass er keinen Zug erhält, den Teig an einen warmen Ort stellen und dann warten, lange warten, bis er aufgegangen ist.

Nochmals kneten, auf dem Blech nochmals gehen lassen. Beim Brot backen braucht man Zeit, Ruhe, Geduld. Beim Brotbacken tauche ich ein in eine Jahrtausende alte Tätigkeit. Immer gleich – kneten und warten, dann backen und dann der Duft nach frisch gebackenem Brot. Jedes Brot Grundnahrungsmittel, Lebensbrot. Anschneiden und teilen.

Jesus wurde Brot gereicht, er hat es verteilt und vermehrt, er wurde Lebensbrot, Brot des Lebens, lebendiges Brot, Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft.

Und in meinem Tun, in der Ruhe, im Kneten, im Warten, im Nachdenken, im Anschneiden und Teilen auch mir gegenwärtig.

Unser tägliches Brot gib uns heute.