Glaube – wie Feuer?!

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Wenn historische Gebäude in Flammen stehen, so wie gestern die alte Börse in Kopenhagen, dann sind das extrem traurige Bilder. Denn es ist gewiss: in diesem Feuer gehen ein Bauwerk und mit ihm zahlreiche wertvolle, kulturelle Schätze verloren. Ähnliche Bilder kamen vor einigen Jahren aus Paris, als Notre Dame abbrannte, oder aus Okinawa, wo die Burg Shuri vom Feuer zerstört wurde. Was bleibt, ist eine Lücke und Traurigkeit, weil ein Gebäude nicht mehr da ist, das einem ans Herz gewachsen war – und es bleibt im besten Fall viel Arbeit beim Wiederaufbau.

Ich finde es immer wieder bemerkenswert, was Feuer alles sein kann: es kann wärmen, es kann Licht und Gemeinschaft spenden, es kann Hoffnungszeichen sein. Auf der anderen Seite kann es zerstören, niederbrennen, ausser Kontrolle geraten, Tiere und Menschen verletzen oder sogar töten.

Darin sind sich das Feuer und der Glaube sehr ähnlich. Beides kann wärmen und auch verbrennen. Das hat unsere Menschheitsgeschichte gezeigt. Der Glaube kann Energie und Lebenskraft spenden und sehr viel Gutes hervorbringen. Aber er kann auch das Gegenteil bewirken: Engstirnigkeit, Diskriminierung, Fanatismus, Krieg, Hass. Es gilt also den eigenen Glauben gleichsam wie ein Feuer zu hüten und ihn zu pflegen, damit er seine guten Eigenschaften behält und sich nicht ins Gegenteil verkehrt.

Gegen das Zerstörerische im Feuer haben gestern in Kopenhagen viele Menschen angekämpft. Helferinnen und Helfer haben durch ihren mutigen Einsatz sogar verlorengeglaubte Kunstwerke aus der alten Börse retten können.