Herr, ich liebe dich

Quelle: http://www.quirinale.it/

Am Silvestertag ist der emeritierte Papst Benedikt XVI. verstorben. In der letzten Woche wurde sein Requiem auf dem Petersplatz gefeiert. Rund 50 000 Gläubige waren zu diesem Ereignis angereist, um Benedikt XVI. die letzte Ehre zu erweisen. Seit vergangenem Sonntag können Gläubige das Grab des ehemaligen Papstes im Petersdom besuchen und persönlich Abschied nehmen.

Zu seiner Person wurde im Laufe der Zeit viel gesagt und geschrieben, von Bewunderung und Anerkennung bis Ablehnung und Kritik war alles dabei. Mich persönlich konnte er besonders dann erreichen, wenn einmal die Fassade des konservativen Theologen aufgebrochen ist. So zum Beispiel als Papst Benedikt (zu diesem Zeitpunkt noch Kardinal Ratzinger) die Frage beantworten sollte, wie viele Wege es zu Gott gebe. Seine Antwort: «Es gibt so viele Wege zu Gott wie es Menschen gibt.»

Ein wunderbarer Satz. Denn er drückt aus, dass mein Glaubensweg, meine Geschichte mit Gott zutiefst individuell ist und mich ganz persönlich betrifft. Somit muss mein Weg mit Gott auch frei sein von Bewertungen Aussenstehender.

Und so liegt es mir auch fern, den Weg, den Papst Benedikt XVI. zu und mit Gott gegangen ist, zu bewerten. Gleichwohl finde ich es bewundernswert, wie innig und tief seine Gottesbeziehung gewesen sein muss. Die letzten Worte des sterbenden Benedikts haben seinem himmlischen Vater gegolten: «Herr, ich liebe Dich.»