Mehr Licht
Der astronomische Frühlingsanfang wird üblicherweise auf den 21. März datiert und steht in engem Zusammenhang mit der Tagundnachtgleiche. Die Zeit zwischen Winter- und Sommersonnwende zeichnet sich auf der Nordhalbkugel der Erde dadurch aus, dass die Tage länger und die Nächte kürzer werden. Genau zwischendrin befindet sich der Zeitpunkt, wo Tag und Nacht sich die Waage halten. Das zyklische Wechselspiel verdankt seine Existenz der Tatsache, dass die Rotationsachse unseres Planeten nicht senkrecht zur Ebene steht, auf welcher er sich um die Sonne bewegt, sondern um über 23 Grad geneigt ist, wie wir es vom Globus her kennen. Ohne diese Neigung würde sich der Winkel der Sonneneinstrahlung zu einer bestimmten Tageszeit nicht ändern. Es gäbe keine Jahreszeiten und – wie manche Wissenschaftler vermuten – möglicherweise auch kein Leben auf der Erde.
Die Betrachtung unseres Mutterplaneten aus kosmischer Perspektive weckt Staunen, Demut und Dankbarkeit in mir. Welch ein wunderbares Zusammenspiel ist hier am Werk, dass wir überhaupt entstanden sind! Die Erde ist uns Heimat, Ernährerin und Gefährt auf der Reise durch das All. Sollten wir uns nicht eher darum bemühen, diese Reise für alle möglichst lebenswert zu gestalten, anstatt uns aus nichtigen Gründen gegenseitig zu bekämpfen?
Gemäss präzisen Berechnungen hat der Augenblick der Tagundnachtgleiche in diesem Jahr eigentlich schon am 20. März um 04:06 Uhr mitteleuropäischer Zeit stattgefunden. Ab jetzt befinden wir uns also in der Phase, in welcher auf unseren Breitengraden mehr Licht als Dunkelheit herrscht. Wie sehr sehne ich mich nach einer Zeit, in welcher auch das Miteinander der Menschen und Völker geprägt ist von mehr Licht und mehr Gerechtigkeit.