Muttersprache

Wie viele Sprachen sprechen Sie? Mehr als eine? Der Europäer bringt es durchschnittlich auf etwa zwei verschiedene Sprachen. Doch egal wie viele Fremdsprachen ein Mensch beherrscht und mit wie viel Freude und Elan Neue gelernt werden, eine Sprache bleibt immer ganz besonders: die eigene Muttersprache.

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Heute werden die rund 7100 Sprachen gewürdigt, die weltweit gesprochen werden. Denn die UNESCO hat den 21. Februar zum Welttag der Muttersprache erkoren, um die sprachliche und kulturelle Vielfalt zu fördern und zu feiern. Das hat einen ernsten Hintergrund. Rund 2450 Sprachen sind bedroht und könnten in den kommenden Jahren aussterben, weil immer weniger Menschen sie sprechen oder sie aufgrund einer anderen Hauptsprache zurückgedrängt werden.

Warum nennen wir die erste Sprache, die wir als Mensch lernen, ausgerechnet Muttersprache und nicht Vater- oder Elternsprache? Auf Lateinisch heisst es «lingua materna», weil die Menschen schon lange ahnten, dass die sprachliche Prägung bereits im Mutterleib beginnt. Das konnte die Forschung kürzlich wissenschaftlich untermauern. Hören Neugeborene einen Menschen in der Sprache ihrer Mutter sprechen, zeigen sie deutlich höhere Gehirnaktivitäten, als wenn jemand in einer fremden Sprache mit ihnen spricht. Schon im Mutterleib registrieren sie die Besonderheiten der Sprache ihrer Mutter und erkennen sie folglich wieder, lange bevor sie selbst bewusst sprechen können.

Sprache verbindet uns Menschen – zuerst mit der Mutter, später auch untereinander. Umso schöner, dass der Muttersprache der heutige Tag gewidmet ist.