• Wiederholen

    Jede Kultur hat so ihre Eigenart. Vieles kann man bereits an der Sprache erkennen. Die Zahl der menschlichen Sprachen wird auf 6’000 geschätzt. Wir benutzen vor allem die Lautsprache, die geschriebene Sprache und die Gebärdensprache, aber auch die Körpersprache ist nicht zu unterschätzen. So gibt es Kulturen, da wird der Kopf geschüttelt, und das heisst nicht Nein! Aber hier geht es ja – wenn man auf den Titel dieses Wegwortes schaut – um Wiederholungen. Will man im Cinyanja, einer der vielen Sprachen in Sambia, etwas besonders betonen, einem Wort mehr Kraft, Bedeutung oder Wert geben, so wiederholt man das Wort ganz einfach: bwino bwino. Das heisst nicht einfach gut, sondern…

  • Orientierung

    Wenn ich auf mein Leben schaue, dann frage ich mich manchmal, an was ich mich orientiert habe. Wie habe ich diesen meinen ganz eigenen Weg gefunden? Geprägt haben mich das Elternhaus und viele Begegnungen und Begebenheiten. Wegweiser aber gab es keine, so wie ich sie auf der Strasse finde oder auf Wanderwegen. Und doch bin ich meinem Weg gefolgt. Getrieben von Sehnsucht, Leidenschaft und Freude, von Hoffnung und Mut, vielleicht auch mal von Angst und Unsicherheit? Leitplanken gaben mir der Glaube, der Einsatz für Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung. Ein Text von Andrea Schwarz aus dem Buch «Wie ein Gebet sei mein Leben» gefällt mir, tut mir gut. «Von…

  • ABC – V wie Verspätung

    Das Leben hat immer wieder Überraschungen bereit. Neulich eine Zugsverspätung, die nicht nur mich aus der Alltagsroutine geworfen hat. «Unbestimmte Verspätung», diese Anzeige neben der Abfahrtszeit meines Zuges war nicht sehr verheissungsvoll. Die Durchsage, dass der Zug noch in Luzern steht, war ebenfalls wenig ermutigend. Es war zu früh am Morgen, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Viele waren gestresst, sie suchten auf dem Handy eine alternative Reisemöglichkeit oder meldeten ihre Verspätung am Arbeitsplatz oder ihren Freundinnen und Freunden oder ihrer Familie. Trotzdem gab es eine Art Vertrautheit. Wir waren alle Verbündete, Gestrandete. Da tauschten wir ein Kopfschütteln und dort mussten wir schmunzeln, weil wir gerade am Telefon dasselbe…

  • ABC – S wie Schifffahrt

    Ein wunderschöner Maitag, ich gönne mir eine Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee. Natürlich bin ich nicht die Einzige. Trotzdem finde ich einen Sitzplatz und strahle mit der Sonne um die Wette. Auch da bin ich nicht die Einzige. Eine Schifffahrt ist für mich etwas sehr Erholsames. Die Landschaft «fliesst» an mir vorbei, ich «schwebe» auf dem Wasser, der Schiffsmotor brummt und das Wasser rauscht, es ist zum Geniessen schön. Am liebsten schaue ich aufs Wasser. Staunend betrachte ich die Wellen, meditiere den Fluss des Lebens und lasse mich treiben. Wasser lehrt uns leben:Wasser bringt Leben.Wasser sucht und findet seinen Weg auch in unwegsamem Gelände.Wasser ist mutig, es stürzt sich auch über…

  • Wöschwiib

    Die Krienser Fasnacht kennt ureigene Fasnachtsfiguren, eine davon ist das Wöschwiib. Die Herkunft dieser Figur wird wie folgt erklärt: «Die Krienser Frauen haben den Luzerner Herrschaften die Wäsche besorgt und dabei auch sehr viele Neuigkeiten und Gerüchte nach Kriens gebracht.» (https://www.original-krienser-maske.ch/) Von «Wöschwiiber» habe ich ein klares «Bild» vor Augen. Wie die Krienser Fasnachtsfigur, sehe ich eine fröhlich arbeitende und schwatzende Person vor mir. Und ich bin überzeugt, bei den Waschfrauen ging es nicht nur um Geschwätz. Da wurden bestimmt manche Haushalt- und Lebenstipps ausgetauscht, Beziehungsprobleme besprochen und Lebenshilfen ausgetauscht. Haben Sie gewusst, seit Mai 2021 gibt es einen Waschsalon im Zürcher Niederdorf. Es ist ein Projekt der Evangelischen Gemeinschaft…